Ein Mensch ist erst vergessen,
wenn sein Name vergessen ist
Leitmotiv
des Stolperstein-Initiators
Gunter Demnig

Aktion T4

(Bezeichnung für die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland von 1940 bis 1941 unter Leitung der NS-Zentraldienststelle T4)
Während der sogenannten „Aktion T4” wurden 1940 bis 1941 über 70.000 Anstaltspatienten in sechs zentralen Tötungsanstalten in Deutschland umgebracht. Mindestens 2.000 dieser Patienten kamen aus niedersächsischen Anstalten.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die Massenermordungen unter verschleiernden Bezeichnungen wie etwa "Aktion Gnadentod" vollzogen. Diese "Aktion" wurde auch als "Vernichtung lebensunwerten Lebens" bezeichnet und in der späteren historischen Aufarbeitung als "NS-Krankenmorde" bekannt.
Namensgebend für das seit 1945 gebräuchliche Kürzel "Aktion T4" war die in einer damaligen Villa in der Tiergartenstraße 4 in Berlin-Mitte untergebrachte Bürozentrale für die Leitung der Ermordung behinderter Menschen im gesamten Deutschen Reich. In den erhaltenen zeitgenössischen Quellen findet sich die Bezeichnung Aktion T4 nicht. Dort wurde der Begriff "Aktion" – zum Teil mit einem vorangestellten Kürzel für Euthanasie ("Eu-Aktion" bzw. nur "E-Aktion") – verwendet.

Hadamar - NS-Tötungsanstalt

In der Tötungsanstalt Hadamar im mittelhessischen Hadamar wurden zwischen Januar 1941 und März 1945, im Rahmen der sogenannten Aktion T4, etwa 15.000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen ermordet.
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Die Patienten aus Norddeutschland, also auch die rund 481 Lüneburger Patienten, wurden vor allem in die Anstalten Hadamar und Pirna-Sonnenstein gebracht und dort getötet. In Niedersachsen war Lüneburg die "planwirtschaftliche Anstalt" mit der höchsten Zahl an Verlegungen nach Hadamar. Es gab eine hohe Mitmachbereitschaft in der Anstaltsleitung, der Ärztliche Direktor Max Bräuner unterstützte die „Aktion T4” vorbehaltlos. Überlebende der im Rahmen der „Aktion T4” abtransportierten Patienten waren die Ausnahme. Üblich war es, die Transporte zu Tarnungszwecken zunächst in eine Durchgangsanstalt wie Herborn, Eichberg, Großschweidnitz, Idstein, Waldheim oder Weilmünster zu verlegen.

Das Schicksal der Opfer der „Aktion T4” ist oft nur schwer nachzuvollziehen. In Einzelfällen geben Patientenakten und andere Dokumente einen Einblick.


Verweise und Links

"Aktion T4" - Gedenkstätte Lüneburg

Wikipedia-Artikel zum Thema "Aktion T4"

 

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